Egal ob Pension, einfaches Hotel, Bed and Breakfast, Hostel, Jugendherberge oder Jugendhotel – in Berlin gibt es für Einzelreisende oder Reisegruppen mit beschränktem Budget eine ganze Reihe von Möglichkeiten, preiswert zu übernachten. Wer bereit ist, auf etwas Privatsphäre zu verzichten, wird entschädigt durch spannende Kontakte zu Berlin-Reisenden aus aller Welt.
Kiez-Kultur und Feiermeilen
Berlin als junge Stadt zu bezeichnen, wäre sicher falsch. Die 750-Jahr-Feier der alten Dame liegt nun schon mehr als dreißig Jahre zurück und fand noch zur Zeit der Teilung statt. Jung geblieben und damit attraktiv für junges Publikum ist Berlin aber allemal. Die City West rund um den Kurfürstendamm und das Europa Center ist ebenso angesagt wie Kreuzberg mit dem Wrangelkiez oder die Mediaspree mit der East Side Gallery in Friedrichshain, von Kreuzberg nur durch die Spree getrennt. Hoteliers und private Vermieter stellen sich auf diese Zielgruppe ein.
Gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum
Bei Einzelreisenden erfreut sich weltweit der Urlaub in Privatwohnungen, die temporär nicht genutzt werden, zunehmender Beliebtheit. Dank des Internets kommen Anbieter und Nachfrager leicht zusammen, Plattformen wie airbnb geben dem Ganzen einen professionellen Rahmen. Leider lockt das Geschäft mit den Ferienwohnungen auch schwarze Schafe, die den knappen Wohnraum in Berlin gewinnbringend an Touristen vermieten. Der Berliner Senat hat 2014 mit dem Zweckentfremdungsverbot dieser Unsitte Grenzen gesetzt. Die Vermietung von Ferienwohnungen und dergleichen ist zwar nicht grundsätzlich verboten, aber erlaubnispflichtig. Und die Berliner Verwaltung setzt sogar noch eins drauf: Mit einem Formular im Internet kann jeder, der eine missbräuchliche Nutzung festzustellen meint, dies auch gleich anzeigen, sogar anonym.
Aufwind für die Ein- und Zwei-Sterne-Hotels
Die Einschränkungen bei der Vermietung oder Untervermietung von Wohnungen beflügeln das Angebot für einfache Hostels und Jugendhotels in Berlin. Nach einem Rechtsstreit mit dem bekannten Anbieter AO Hotels and Hostels musste das Deutsche Jugendherbergswerk den Schutz der Marke „Jugendherberge“ aufgeben. Die deutsche Übersetzung des international gebräuchlichen Begriffs youth hostel darf deshalb auch von privaten Anbietern verwendet werden, deren Angebote sich an Rucksackreisende und andere Reisende mit kleinem Budget richten. Überhaupt sind die Bezeichnungen nicht immer aussagekräftig. Nach Jugendherbergen und Hostels suchen eher Gruppenreisende, preisgünstige Hotels mit niedrigen Standards, oft mit Gemeinschaftsbädern für mehrere Zimmer, werden von Einzelreisenden bevorzugt. Am besten ist es, bei der Buchung weniger auf die Bezeichnung zu vertrauen sondern in der Hotelbeschreibung nachzulesen, was einen erwartet.
Das Jugendhotel Berlin City
Es gibt in Berlin ein Jugendhotel, das diese Bezeichnung auch als Eigennamen führt. Untergebracht ist es im Stadtteil Schöneberg in einer ehemaligen Eisenschmelzerei aus dem Jahr 1902. Die Gewerbehöfe wurden aufwändig umgebaut und ab 2001 in mehreren Bauabschnitten als Jugendhotel eröffnet. Berlin City nennt sich das Haus wegen seiner günstigen Lage zur S-Bahn an der Julius-Leber-Brücke. Zwei Linien führen von hier in wenigen Minuten Fahrzeit direkt zum Potsdamer Platz.
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