Zwei der drei größten deutschen Einzelhotels sind in Berlin beheimatet. Den Spitzenplatz, gemessen am Umsatz, hält zwar unangefochten der Bayerische Hof in München. Aber das Berliner Estrel ist das größte Hotel Deutschlands und allein schon deshalb auf Platz zwei, dicht gefolgt vom berühmten Adlon Kempinski, in dem regelmäßig Prominente und Staatsgäste absteigen. Die Umsätze der Hotels ohne Konzernzugehörigkeit steigen, trotz der massiven Konkurrenz durch die großen Ketten.
Interessante Angebote in unterschiedlich geprägten Häusern
Für viele Geschäftsreisende ist das Budget pro Übernachtung durch Dienstreise-Richtlinien begrenzt, und auch die Touristen schauen bei der Buchung auf den Preis. Unter den knapp achthundert Beherbergungsbetrieben spielen Einzelhotels in Berlin eine bedeutende Rolle. Darunter sind nicht nur die erwähnten Hotels der gehobenen oder Luxus-Klasse. Auch kleinere Familienbetriebe und inhabergeführte Hotels finden ihre Kundschaft, sei es durch eine besonders günstige Lage, herausragenden Service oder einen attraktiven Preis.
Sie müssen die Katze nicht im Sack kaufen
Ein oft verwendetes Argument für die Buchung bei einer Hotelkette ist der überall gleiche Standard. Man weiß, was einen erwartet. Das ist in etwa so wie bei den Fastfood-Ketten. Vielleicht schmeckt es an der Dönerbude nebenan besser, aber der Hamburger im Schnellrestaurant ist vertraut und überall auf der Welt nach gleichem Rezept zubereitet. Der Unterschied zwischen Dönerbude und Einzelhotel in Berlin ist, dass Sie über die Qualität des Döners vermutlich wenig herausfinden können, bevor Sie ihn nicht selbst probiert haben. Hotels sind aber von anderen Gästen in den einschlägigen Reiseportalen im Internet vielfach bewertet worden. Hier werden Sie so manchen „Geheimtipp“ finden, auf den Sie selbst nicht gekommen wären. Lesen Sie die Bewertungen sorgfältig. Zwar bemühen sich die Portale um das Erkennen und Löschen gefälschter Rezensionen, dennoch gehen Experten davon aus, dass rund 15 % der Einträge gar nicht von ehemaligen Gästen stammen, sondern von professionellen Bloggern. Romantische Kommentare mit vielen Verben sind verdächtig, denn authentische Bewertungen enthalten mehr Substantive, so die Sprachforscher. Die Blogger schreiben aber nicht nur positiv, sondern es gibt auch gekaufte Negativ-Kommentare – entweder um einem Mitbewerber zu schaden, oder um auf eher kleinliche Kritik mit einer großzügigen Lösung öffentlich zu reagieren. Rechtschreibfehler sind übrigens kein Indiz für die Echtheit einer Bewertung – sie werden sogar absichtlich eingebaut, damit die Kommentare realistisch wirken.
Treuepunkte sammeln ist mühsam
Bei den Hotelkonzernen gibt es häufig Treueprogramme, bei denen Gratis-Übernachtungen oder kostenlose Upgrades winken. Bevor Sie ein solches Programm als Basis Ihrer Buchungsentscheidung verwenden, rechnen Sie aus, was Ihnen die gesammelten Punkte wirklich bringen. Müssen Sie den Preis eines Mittelklassewagens im Hotel ausgeben, bevor die erste freie Übernachtung angespart ist, vergessen Sie es besser. Ein direkter Anruf statt einer Buchung über ein Portal lohnt besonders bei Einzelhotels in Berlin. Da das Hotel eine hohe Provision spart, wird man Ihnen eventuell preislich entgegenkommen oder kostenlose Extras anbieten, ohne dass Richtlinien eines Hotelkonzerns die freie Preisgestaltung behindern.
Foto von Florian Kurrasch auf Unsplash
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