Bahnhofhotels in der Hauptstadt

Hotel in Berlin am Bahnhof

Fast jedes Hotel in Berlin hat einen Bahnhof oder zumindest einen Haltepunkt in unmittelbarer Nähe. Mehr als 130 Personenbahnhöfe für S-Bahnen, Regional- und Fernverkehr sind auf Berliner Gebiet heute in Betrieb, die vielen U-Bahn-Stationen und die Halte auf Brandenburger Territorium nahe der Stadtgrenze noch gar nicht mitgezählt. Dank einfach zu durchschauender Tarife und mit einem dichten Taktverkehr schrumpfen fast neunhundert Quadratkilometer Stadtgebiet schnell zusammen.

Heimlicher Hauptbahnhof ohne Fernverkehr

Während der Teilung Berlins waren der Bahnhof Zoo und der Ostbahnhof faktisch die Hauptbahnhöfe in den westlichen und östlichen Sektoren. Das gesamte Bahnnetz, auch in Berlin West, wurde von der Deutschen Reichsbahn der DDR betrieben. Wohl als politisches Zeichen bezeichnete die Reichsbahn den Ostbahnhof nach einem großen Umbau seit 1987 als Hauptbahnhof, und dieser Name hielt sich auch lange nach der Wende bis ins Jahr 1998. Erst mit der Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs 2006 auf dem ehemaligen Gelände des Lehrter Stadtbahnhofs änderte sich das gesamte Verkehrskonzept in der Hauptstadt. Während der Ostbahnhof weiterhin vom Fernverkehr bedient wird, wurde der Bahnhof Zoologischer Garten – trotz anders lautender Zusagen – zum Regionalbahnhof herabgestuft. Reisende aus Richtung Westen, die ein Hotel in Berlin am Bahnhof Zoo oder am beliebten Kurfürstendamm gebucht haben, müssen jetzt entweder schon in Spandau umsteigen oder vom Hauptbahnhof aus zurückfahren.

Hauptbahnhof und Ostbahnhof als beliebteste Hotelstandorte

Rund um den Ostbahnhof gab es schon zur DDR-Zeiten eine große Hoteldichte. Seit dem Mauerfall profitiert die Lage von den aufstrebenden Stadtteilen Friedrichshain im Nordosten und Kreuzberg im Südwesten. Das ehrgeizige Bauprojekt Mediaspree, Wrangelkiez und East Side Gallery sind spannende Anziehungspunkte für Geschäftsgäste und Touristen. Diese herausragende Position musste sich der Hauptbahnhof erst nach und nach erarbeiten. Aber mittlerweile schließen sich die Baulücken nördlich von Spreebogenpark und Regierungsviertel, und im Stadtteil Moabit siedeln sich zahlreiche Hotelketten in Bahnhofsnähe an.

Außerhalb wird es billiger

Wer sich in der Stadt mit S- und U-Bahn bewegt, kann bei den Übernachtungskosten sparen. Hotels außerhalb der Stadtmitte und der angesagten Lagen wie Kurfürstendamm sind oft deutlich preiswerter zu buchen. Spandau wird beispielsweise, wie oben schon angedeutet, vom Fernverkehr der Bahn bedient und hat auch selbst eine sehenswerte Altstadt mit Zitadelle zu bieten, umgeben vom Wasser der Havel. Der Bahnhof Gesundbrunnen ist der nördliche Kreuzungspunkt zwischen der Nord-Süd-Fernbahn und dem S-Bahn-Ring, der auf 37 Kilometern die Stadt einmal komplett umrundet. Mehr als tausend Zugfahrten im und gegen den Uhrzeigersinn finden täglich statt, eine halbe Million Menschen nutzen die Ringbahn. Eine Runde dauert genau sechzig Minuten, so dass ein günstiger Taktfahrplan entsteht.

Julia Grunwald

Julia Grunwald war selbst lange Jahre Berlinerin, lebt aber mittlerweile seit einigen Jahren in London. Da sie häufig geschäftlich in ihrer alten Heimat ist, hat die Hobby-Hoteltesterin die Gelegenheit, zahlreiche Unterkünfte in Berlin unter die Lupe zu nehmen. Für berlin-hotelverzeichnis.de bloggt sie über Ihre Erfahrungen.

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