Auf der Suche nach der besten Unterkunft für den Hauptstadt-Urlaub ist ein Hotel nahe Berlin Potsdamer Platz die erste Wahl vieler Touristen. Der einst verkehrsreiche Platz, über die Jahrzehnte während der Teilung Berlins ungenutzt, ist heute nach der spektakulären Bebauung eine der Hauptattraktionen in der Stadt. Zudem liegt er günstig sowohl für die Anreise per Bahn als auch für Besucher, die den Westen und den Osten der Stadt zu Fuß erkunden möchten.
Doppelplatz am Dreiländereck
Der Name des Potsdamer Platzes geht zurück auf das Potsdamer Tor, das hier 1734 in der Berliner Zollmauer entstand. Stadtmauern hatten zu dieser Zeit praktisch keine militärische Bedeutung mehr, die Überwachung des Handels und das Erheben von Zöllen und Steuern brachte aber Geld. Der Potsdamer Platz, wie er seit 1831 hieß, auf der Westseite des Potsdamer Tors, und der Leipziger Platz Richtung Osten wuchsen in den kommenden Jahrzehnten zu einem bedeutenden Verkehrsknoten zusammen, vergleichbar mit dem Alexanderplatz. Fernbahnhof, U-Bahn, Straßenbahnen, Busse und zunehmend auch der Individualverkehr belebten die Anlage. Eine der ersten Verkehrsampeln auf dem europäischen Kontinent ist zwar heute ohne Bedeutung für Autos, aber als Zeugnis aus dem Jahr 1924 erhalten. Gleichzeitig entwickelte sich der Potsdamer Platz zum beliebten Treffpunkt interessanter Menschen aus Politik und Kultur. Nach dem verlorenen Krieg und der Aufteilung Berlins unter den Siegermächten wurde der Potsdamer Platz zum Dreiländerpunkt. Britischer, amerikanischer und sowjetischer Sektor trafen hier aufeinander. Folglich teilte auch der Mauerbau ab August 1961 den Potsdamer Platz – eine Brachfläche mitten in der Stadt für mehr als 28 Jahre, denn nirgends war der sogenannte Todesstreifen zwischen Vorderland- und Hinterlandmauer so breit. Auch auf Westberliner Seite sah der Senat ein Sicherheitsrisiko durch die noch vorhandenen Ruinen, kaufte die Grundstücke und ließ die Gebäude weitgehend abtragen, so etwa den früheren Anhalter Bahnhof, das Völkerkundemuseum, das Haus Vaterland und das Prinz-Albrecht-Palais.
Größte Baustelle Europas im Niemandsland
Nach der Wende entstand quasi über Nacht eine ganz neue Situation. Teile der Mauer wurden schon wenige Tage nach dem 9. November 1989 abgebrochen, bereits ab dem 12. November gab es hier einen provisorischen Grenzübergang. Während mit „The Wall“ 1990 das bis dahin größte Konzert in der Geschichte der Rockmusik auf der Freifläche stattfand, waren die Planungen für die Neugestaltung des Potsdamer Platzes in vollem Gange. Das Konzept einer Hochhaus-City des 21. Jahrhunderts setzte sich gegen die herkömmlichen Blockstrukturen im postmodernen Stil durch. Berliner und Touristen strömten zur Baustelle und informierten sich im Aussichtscontainer, der Infobox am Leipziger Platz. Heute sind die Baugruben geschlossen. Das Bild wird durch verschiedene Gebäudekomplexe bestimmt: Markant ist vor allem das Hochhaus-Trio Forum Tower, Kollhoff Tower und Bahntower auf der Westseite. Der Kollhoff Tower ist ein imposanter Backsteinbau mit einem öffentlich zugänglichen Panoramapunkt, erreichbar mit dem angeblich schnellsten Personenaufzug Europas. Gleich hinter dem Bahntower schließt sich die das Sony Center mit der zeltartigen Kuppel an. Zur Bebauung gehört auch das exklusive Ritz-Carlton Hotel Berlin Potsdamer Platz. In der zweiten Reihe gibt es aber auch günstigere Unterkünfte wie etwa das Motel One.
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