Gegensätze ziehen sich an im Hotel Zoo Berlin. Mehr als 125 Jahre Berliner Geschichte hat das Haus erlebt. 1891 ursprünglich als private Residenz erbaut, beherbergt es seit 1911 zahlende Gäste, die sich einen Aufenthalt im Luxushotel leisten wollten. Nicht nur das heutige Design, sondern auch die gesamte Ausrichtung knüpft an die goldenen Zeiten der 1920er und 1950er Jahre an, als das Hotel Zoo unter anderem zum Treffpunkt der Stars bei den Berliner Filmfestspielen wurde.
Design aus New York und Los Angeles
Dayna Lee und ihre Powerstrip Studios zeichnen verantwortlich für die Ausstattung des Hotels Zoo in Berlin. Die ruhmreiche Vergangenheit des Hauses ist überall spürbar. Manche Zimmer haben unverputzte Ziegelwände, die für Berliner Wohnhäuser typischen hohen Decken schaffen eine großzügige Atmosphäre. Andreas Kock, schwedischer Fotograf, ist für die künstlerische Ausgestaltung verantwortlich. Seine siebenteilige Fotoserie aus dem Jahr 2012 zeigt die Zimmer noch in ihrem ursprünglichen Zustand. Für die Fotos sind dort durchaus provokante Szenen arrangiert, wie die Titel „Poledancing“, „Decadence“ und „Naked Turban“ erahnen lassen. Die Möbel sind von Dayna Lee exklusiv für die 144 Zimmer und Suiten entworfen. Im sieben Meter hohen Living Room setzt sich die fast schon verschwenderische Weitläufigkeit fort. Auch das Miteinander von Geschichte, verkörpert durch die freigelegten Backsteinwände, und Moderne, die ein fünf Meter langer offener Kamin repräsentiert, ist hier besonders präsent.
Chillen in den Sonnenuntergang
Das Restaurant Grace und die Grace Bar lassen keine Wünsche offen. Der Wintergarten bildet eine stimmungsvolle Verbindung zwischen Bar und Living Room. Das Feuer des offenen Kamins ist auch vom Wintergarten aus zu genießen, ansonsten bilden zu den hohen Decken passende Fenster im Industriestil die Begrenzung zu den angrenzenden Räumen. Ein besonderes Highlight ist das Rooftop, der Dachgarten des Hotels Zoo. Auch hier durfte Dayna Lee ihre Entwürfe verwirklichen. Der 270-Grad-Blick gibt die Sicht frei nach Südwesten in Richtung Sonnenuntergang. Eine Verglasung schützt vor kühlem Abendwind. Bis zu hundert Personen finden in der Lounge Platz, eine Bar sorgt für Getränke-Nachschub beim Ausspannen.
Nachhaltiger Tourismus
An nachhaltiges Reisen und ökologische Verantwortung denken Touristen wohl eher bei einem Urlaub in bedrohter Natur als bei einer Städtereise. Das Hotel Zoo Berlin zeigt, dass auch der Hauptstadttourismus etwas mit Nachhaltigkeit zu tun haben kann. Für die Green Globe Zertifizierung, die das Hotel auszeichnet, reicht es nicht, im Bad einen Aufkleber zum Thema Handtuchtausch anzubringen. 44 Kernkriterien mit knapp vierhundert möglichen Indikatoren werden geprüft, bevor sich ein Haus mit Green Globe Siegel schmücken darf. Der weltweite Standard hat seine Wurzeln in der Klimakonferenz der Vereinten Nationen 1992 in Rio de Janeiro und der dort zwischen 182 Ländern vereinbarten Agenda 21 für Umwelt und Entwicklung.
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